lundi 12 juillet 2010

Zukünftig Vergangen

Sven Marquardt fotografierte in der DDR die avantgardistischen Modegruppen »ccd« (chic, charmant und dauerhaft) und »Allerleirauh«, später arbeitete er auch für das staatliche Modelabel »Exquisit« und die Mode- und Kulturzeitschrift »Sibylle«. Er war der Jüngste unter den Fotografen, die den Stil der Modefotografie in der DDR entscheidend beeinflussten, wie Arno Fischer, Sibylle Bergemann und Ute Mahler. Doch er musste sich wegen seines punkerhaften Äußeren heimlich außerhalb der Bürozeiten mit dem Taxi in die Redaktion fahren lassen. Heute ist Marquardt ein gefragter Künstler für inszenierte Fotografie mit einer oft märchenhaften Romantik und Melancholie. Sein konsequentes Arbeiten in Schwarzweiß verleiht den mitunter elegischen Gestalten seiner Bilder, in denen oft das Schwarz überwiegt, einen schwungvoll stilisierten Ausdruck von Sinnlichkeit und Morbidität. Erstmals liegt nun eine Einzelveröffentlichung mit seinen Fotografien vor, die einen Überblick über das Schaffen von Marquardt ermöglicht.

Der Fotograf
Sven Marquardt, geb. 1962 in Ostberlin, arbeitete in der Prenzlauer-Berg-Szene mit Helga Paris, Tina Bara und Jörg Knöfel zusammen. Ende der 1990er Jahre nahm er seine fotografische Arbeit wieder auf. Modeaufnahmen für die Magazine »Qvest« und »Front« sowie Fotoinszenierungen für Levi’s zur Berliner Fashion Week. 2009 beteiligte er sich an den großen Berliner Ausstellungen in Erinnerung an den Mauerfall. Daneben arbeitet er in einem Tatoo -Studio und als Türsteher im Berliner Club »Berghain«.

Aucun commentaire:

Enregistrer un commentaire